Gebhard bleibt Kreisvorsitzender der Imker

Der LVBI-Kreisverband Cham ist künftig ein eingetragener Verein

Matthias Gebhard bleibt Kreisvorsitzender der Imker im Landkreis Cham. Die Vertreter der Bienenzuchtvereine wählten den 48-jährigen Pemflinger bei der Zusammenkunft im Gasthaus Waldfrieden einstimmig in das Amt. Ihm steht weiterhin Franz Reimer aus Furth im Wald als Stellvertreter zur Seite.
In seinem Rechenschaftsbericht listete Gebhard die verschiedensten Aktivitäten, die für die Bienenzüchter im Jahresverlauf von Bedeutung waren, auf. Als Beispiele führte er die Sammelbestellung für Mittel zur Bekämpfung der Varroa-Milbe an. Insgesamt orderte Gebhard für die Imker 396 Liter Ameisensäure, 56 Liter Milchsäure und 112 Liter Oxalsäure-Lösung. Die apothekenpflichtigen Produkte bezog er diesmal über die Apotheke am Stadtpark in Cham.
Die zurückliegenden Monate seien überdies vom landkreisweiten Faulbrutmonitoring geprägt gewesen. Nach derzeitigem Stand schickten diese 193 Proben an den Tiergesundheitsdienst zur Analyse ein. Davon waren 169 Proben unbelastet. Dieser Wert entspreche einem Anteil von 87,1 Prozent. Im bayernweiten Vergleich liege der Landkreis aber deutlich unter dem Durchschnitt von 97,8 Prozent. Die Imker waren sich deswegen einig, dass niemand im Kampf gegen die gefährliche Bienenseuche nachlassen dürfe.
Reibungslos gestaltete sich die Besetzung der Posten in der Kreisvorstandschaft. Neben dem Führungsduo bestätigten die Imker Martin Schwitz aus Cham als Kassier. Beaufsichtigt wird er von den Kassenprüfern Thomas Smyrek (Bad Kötzting) und Stefanie Sorgenfrei (Furth im Wald). Schriftführerin blieb Antje Frisch aus Lam.
Zu Beisitzer komplettieren Bienenfachwart Rudolf Deinhart und der Bienensachverständige Gregor Raab (beide vom Bienenzuchtverein Willmering-Cham) mit ihrem Wissen das Gremium.
Gebhard erklärte, dass mit der Satzung des LVBI für den Kreisverband eine angestrebte Anerkennung der Gemeinnützigkeit nicht möglich sei. Daher legte er den Imkern einen neuen Satzungsentwurf vor, den er vorab vom Finanzamt und einem Juristen überprüfen ließ. Er orientiere sich weiterhin an der LVBI-Satzung und berücksichtige den Datenschutz der Mitglieder. Die Anwesenden stimmten der Satzungsänderung einstimmig zu.
Mit dem gleichen Abstimmungsergebnis votierten sie für eine Eintragung ins Vereinsregister.

Im Anschluss an das Treffen fand noch eine Schulung zum Thema „Varroa – biotechnische Maßnahmen“ durch Renate Feuchtmeyer, staatliche Fachberaterin für Bienenzucht, statt. Grundsätzlich gehe es dabei darum, die Anzahl der Milben im Bienenvolk so gering wie möglich zu halten, denn dies begrenze auch die Menge der eingesetzten Behandlungsmittel. Biotechnische Maßnahmen wie das Schneiden von Drohnenbrut oder das Käfigen von Königinnen seien dafür Hilfsmittel über die ganze Bienensaison hinweg – auch direkt vor und während der Honigernte. So sei es möglich, den Milbenbefall soweit einzuschränken, dass weniger Behandlungen mit Ameisen- oder Oxalsäure nötig sind. Ein völliger Verzicht sei aber auch aus der Sicht der Expertin nicht sinnvoll. „Die Methoden sind eine gute Ergänzung, weil man darf sich nicht blind auf die Wirkung von Medikamenten verlassen“, betonte sie.

Die alte und neue Vorstandschaft

 

 

 

Vortrag Renate Feuchtmeyer

 

Info:

Der Kreisverband Cham umfasst folgende Bienenzuchtvereine: Arnschwang, Bad Kötzting, Cham-Willmering, Eschlkam, Radling, Rimbach, Falkenstein, Miltach, Lamer Winkel, Furth im Wald. Als Kreisvorsitzender organisierte Matthias Gebhard künftig die regelmäßigen Treffen der Vereinsvorstände, veranstaltete Fortbildungen für die Bienenzüchter und pflegt für sie den Kontakt zum LVBI-Bezirks- und Landesverband.